Das dachte ich vor ziemlich genau einem Jahr … Tja, Pustekuchen.
2019 war mindestens genauso anstrengend wie 2018.
Neue Diagnosen, Krankenhausaufenthalte, Schmerzen und allem, was sonst noch so dazu gehört.
Im März hatte ich meine erste Darmblockade, die ziemlich schnell zu einem Darmverschluss wurde, weil ein Arzt falsch bzw. einfach gar nicht handelte. Ich erbrach meinen eigenen Stuhl und dieser junge Gott in Weiß wollte mir tatsächlich klarmachen, dass ich einen Schub hätte, was einfach nur mit Cortison behandelt werden müsse. Auf ein MRT wollte er sich erst garnicht einlassen. Mein Stoma förderte wenig bis überhaupt nicht und mein Bauch war dermaßen aufbläht, dass man hätte meinen können, ich würde gleich entbinden. Als der Arzt dann auch noch mit Ibuprofen um die Ecke kam, war für mich alles glasklar. Also habe ich mich das erste Mal auf eigene Verantwortung entlassen, um dann in das Krankenhaus meines Vertrauens zu fahren. Noch in der Notaufnahme merkte ich, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Ein paar erfahrene Ärzte, die wussten was sie taten und innerhalb kürzester Zeit förderte mein Stoma wieder.
Geht doch!
Nicht einmal drei Monate später hatte ich die nächste Blockade.
Glück im Unglück. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass meine Leber- und Pankreaswerte alarmierend hoch waren. Es stand Bauchspeicheldrüsenkrebs zur Debatte. Ich dachte zwei Tage lang, dass ich sterben müsste und eins kann ich euch sagen: Zwei Tage können verdammt lang sein!!
Ich wartete noch auf den Befund vom MRT und als meine Ärztin lächelnd auf mich zu kam, fiel mir schon ein Stein vom Herzen. Blicke sagen manchmal mehr als tausend Worte. MRT unauffällig. In dem Moment hätte ich Luftsprünge machen können.
Ich musste meine Medikamente absetzen und damit wurde es dann auch endlich besser.
Ein paar Wochen vor Weihnachten hatte ich starke Oberbauchschmerzen und ging damit zum Arzt. Standardmäßig Blutwerte checken. Und siehe da: Leberwerte mal wieder alarmierend erhöht. Mein Gastroenterologe ist zu meinem Glück auch Hepatologe und kennt sich dementsprechend gut aus. Nochmal Blutwerte checken, auch auf Hepatitis testen und Antikörper, welche auf eine weitere Autoimmun-Erkrankung hinweisen würden. Die Werte waren aber unauffällig und die Leberwerte rückläufig – Yeahy!
Allerdings musste ich meine Medikamente wieder absetzen, um die Leber zu entlasten. Pyoderma gangraenosum ist zurück und breitet sich langsam wieder aus.
Mein Jahr hört also so auf, wie es angefangen hat.
Trotz all dieser Probleme habe ich in diesem Jahr aber auch sehr viel Positives mitgenommen.
Ich habe tolle Menschen kennengelernt, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Es haben sich Freundschaften entwickelt und ich habe ein tolles Team an meiner Seite, dass ich nicht mehr missen möchte.
Ich habe einen Shop auf die Beine gestellt und das Feedback, die Freude und Dankbarkeit, die ich dadurch erfahre, gibt mir unheimlich viel zurück.
Ich habe den tollsten Partner an meiner Seite, den man sich nur wünschen kann und nach allem, was in den letzten Jahren passiert ist, bin ich ihm sehr dankbar, dass er da ist. Für mich. Immer.
Ich habe eine tolle Familie und Freunde, auf die ich zählen kann. Ich habe eine wundervolle Community auf Instagram, die mich stärkt.
Trotz all der Rückschläge, die ich in diesem Jahr hatte – und das waren einige -, konnte ich durch all diese Dinge immer wieder neue Kraft tanken.
Dafür möchte ich einfach Danke sagen.
Und nun: Lasst ordentlich die Korken knallen und kommt gut ins neue Jahr ihr Lieben! Ich wünsche euch ein tolles, glückliches und vor allem gesundes 2020!