Urlaub mit Behindertentoilette

Vor einer Woche war ich mit meiner Familie für ein paar Tage an der Nordsee. Das war der erste Urlaub, in dem ich Vergünstigungen durch meine Schwerbehinderung in Anspruch genommen habe. Wir hatten das Glück ein kleines Häuschen mit Behindertentoilette zur Verfügung gestellt bekommen zu haben. Im ersten Moment habe ich mich tatsächlich gefragt, ob das wirklich notwendig ist, oder ich nicht Jemandem etwas nehme, der oder die es dringender benötigt als ich. Ich muss jedoch ganz klar sagen, dass es für mich eine enorme Erleichterung war. Außerdem steht es mir zu- schließlich bin ich ja behindert.

Bei „normalen“ Toiletten oder Bädern habe ich als Stomaträgerin folgende Probleme:

1. Der Spiegel ist nicht auf der Höhe des Bauches und damit kann ich das Stoma und eventuell vorhandene Wunden nicht sehen.

2. Die Ablage des Waschbeckens ist so klein, dass ich meine Versorgung dort nicht unterbringen kann.

3. Meine Tochter ist oft dabei und hatte hier genug Platz zum spielen, sodass ich ohne Stress alles versorgen konnte. Das wäre in einem kleineren Badezimmer so niemals möglich gewesen.

4. Die Toiletten sind oft so nah an den Außenwänden, dass es fast unmöglich ist den Beutel zu leeren. Ich muss mich hierfür beispielsweise komplett seitlich auf die Toilette setzen, da mein Stoma so weit außen liegt. Es gibt aber auch Stomaträger:innen, die sich verkehrt herum auf die Toilette setzen oder sich davor knien. Wenn dafür kein ausreichender Platz vorhanden ist, kann es durchaus zu einer kleinen Sauerei kommen.

Welche Punkte sind für euch noch wichtig? Kommentiert es mir gerne unter diesem Beitrag 🙂

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